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Geschrieben von Paul Kieffer | |||
Friday, 11 December 2020Komfort oder Kreuz?Ich las neulich einen Kommentar, der mich zum Nachdenken anregte: "Jeder sucht nach einem einfacheren, bequemeren Weg." Nun, das ist eine Verallgemeinerung, die nicht auf jeden zutrifft. Aber für die meisten Menschen in der westlichen Welt ist es wohl wahr. Wer will ein hartes Leben führen? Stattdessen ziehen wir ein bequemes Leben vor. Denken wir an die vielen technischen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte, die uns ein bequemeres Leben führen lassen. In dem Keller des Einfamilienhauses, das in den 1930er Jahren gebaut wurde und in dem ich meine Kindheit erlebte, gab es eine Waschküche mit einem großen eisernen Waschbecken. Die vordere Innenseite dieses Waschbeckens war gewellt wie ein Waschbrett. Dort stand die Frau des Hauses, meine Mutter, und wusch die Wäsche, bis sie eine Waschmaschine hatte. Mit der Waschmaschine wurde ihr Leben bequemer, jedenfalls in Bezug auf die Wäsche. Seien wir ehrlich: Wir mögen es bequem! Ist es uns zu Hause oder im Auto zu warm oder zu kalt, mögen wir das nicht. Wenn die Kissen oder die Matratze im Hotel oder in der Ferienwohnung nicht so sind, wie wir sie zu Hause gewohnt sind, sind wir unzufrieden. Ja, wir mögen Komfort, und es ist so einfach, Komfort zu einer Priorität in unserem Leben zu machen. Das kann sogar zur Komfortsucht werden. Dann macht uns selbst das geringste Unbehagen reizbar, unruhig und unzufrieden. Es dauert nicht lange, bis wir zu den Menschen gehören, denen wegen der kleinsten Sache der Tag verdorben wird. Nun, ich möchte nicht gegen Komfort wettern, aber auf unserem Weg als Berufene ist ein Wort der Vorsicht in Bezug auf Komfort notwendig. Überlegen wir: Ist der bequeme Weg der Weg des Christen? Es scheint, dass er es nicht ist. Und das ist nicht nur meine Meinung. Es gibt Dinge, die unklar erscheinen mögen, wenn wir die Evangelien lesen, aber die allgemeinen Kriterien für die Nachfolge Jesu sind überaus klar. Im Matthäusevangelium lesen wir: "Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir" (Matthäus 16,24).Verleugne dich selbst und nimm dein Kreuz auf dich, sagt uns Jesus — klare Worte! Jesus versprach oder spielte nicht einmal auf einen leichten Weg an. Er machte die Selbstverleugnung zu einer Grundbedingung der Nachfolge, und er erwartet, dass jeder von uns ein eigenes Kreuz zu tragen haben wird.
Warum will Jesus nicht, dass Komfort eine hohe Priorität in unserer Lebensführung einnimmt, dass wir es uns bequem machen wollen? Der Grund ist einfach, tiefgründig und praktisch: "Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor meinem himmlischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater" (Matthäus 10,32-33).Wenn unser Leben als Berufene bequem geworden ist, ist das vielleicht schon ein Zeichen dafür, dass wir unerkannterweise Kompromisse eingegangen sind. Wann haben wir uns das letzte Mal selbst verleugnet, um der Lebensweise, zu der Gott uns berufen hat, treu zu sein? Wann haben wir das letzte Mal, um Jesus nicht zu verleugnen, unser Kreuz auf uns genommen? Wenn wir eine solche Situation erleben, reduziert sich die Frage, die wir zu beantworten haben, auf einen einfachen Gegensatz:
Komfort oder Kreuz? Paul Kieffer Weiterführende Lektüren und Broschüren finden Sie auf unserer Web-Seite : www.gutenachrichten.org |
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Letztes Update ( Friday, 11 December 2020 ) |